Historischer Abriss der Entstehung der Garagengemeinschaft „Großer Herrenberg" e.V. von der Gründung bis zur Gegenwart
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Beschluss Nr. 032 des Rates der Stadt Erfurt vom 01.12.1983
Gestaltung des Nordhanges im Wohngebiet „Großer Herrenberg" und Einordnung der Garagen am „Kleinen Herrenberg". Dies ist das Startsignal für die Errichtung des Garagenkomplexes „Kleiner Herrenberg" und der Planungsbeginn für den Nordhang – heutiger Standort unserer Garagenanlage – des Wohngebietes „Großer Herrenberg"

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Beschluß Nr. 0112 des Rates der Stadt Erfurt vom 23.06.1986
Errichtung des Garagenkomplexes „Großer Herrenberg". Die Einordnung des Garagenkomplexes erfolgt in Eigenleistungen der Garagengemeinschaft. Als Leitbetrieb fungiert der VEB BMK KIB.
Unterzeichner: Oberbürgermeister der Stadt Erfurt Frau R. Seibert
Bis zum 30.09.1986 erfolgt die Bildung der Garagengemeinschaft (Aufstellung der Mitgliederliste) unter Verantwortung des Rates des Stadtbezirkes Erfurt-Süd.

  • Am 24.11.1986 wird der Vorstand durch den Stadtbezirk Erfurt-Süd benannt. Zum Vorsitzenden der Garagengemeinschaft wird Herr Harry Mahler berufen.

  • 21.03.1987 – Gründungsversammlung im Erfurter Kino Alhambra zur Abstimmung über das Statut der Garagengemeinschaft „Großer Herrenberg" (Erfurt-Südost) und Wahl des Vorstandes bestehend aus 15 Mitgliedern unter Vorsitz von Herrn Harry Mahler und der Revisionskommission bestehend aus 3 Mitgliedern unter Vorsitz von Herrn Tankred Rekow.

  • Zustimmung Nr. 189/89 Stadtbezirk Erfurt-Süd vom 22.06.1989 zur Errichtung des Garagenkomplexes „Großer Herrenberg" durch den Stadtbezirksbaudirektor Herrn Kliebisch.
  • In der Zeit von 1987 bis September 1990 werden für alle Garagenzeilen die Fundamente gegossen. Dies passiert in zum Teil abenteuerlichen Nachteinsätzen, da die Materialbereitstellung unkontinuierlich und nicht planbar erfolgt. Außerdem werden die ersten 170 Stück Unter-, Ober- und Zwischengaragen durch die BUT Erfurt angeliefert.
  • 17.April 1990 – Eintragung des Vereins „Garagengemeinschaft Großer Herrenberg e.V.„ in das Vereinsregister des Kreisgerichts Erfurt-Mitte unter der laufenden Nr. 013.
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28.09.1990 – Gesamtmitgliederversammlung
Bedingt durch den Mauerfall und die bevorstehende deutsche Einheit, die für die Garagengemeinschaft und viele Mitglieder die gesetzlichen und Lebensbedingungen stark verändern, wird diese Zusammenkunft zwingend notwendig. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie es mit dem Bau des Garagenkomplexes weitergehen soll und welche personellen Änderungen, bedingt auch durch die veränderte persönliche Situation vieler Mitglieder, beschlossen werden müssen. Auf dieser Mitgliederversammlung wird der Vorstand und die Revisionskommission, bestehend aus 11 bzw. 3 Mitgliedern, neu gewählt. Zum neuen Vorsitzenden wird Herr Mario Hammerschmidt gewählt. Der neue Vorsitzende schlägt vor, im November kurzfristig eine weitere Mitgliederversammlung einzuberufen, um eine Antwort auf die vielen wichtigen Fragen und gesetzlichen Veränderungen zu geben. Diese betreffen z.B. die Komplexe Baufortgang, Finanzierung, Vertragsgestaltung, Vergütung der erbrachten Leistungen, DM-Bewertung der erbrachten Bauleistungen, neue Satzung nach BGB, Mitgliederstand etc. Hierzu sind umfangreiche Studien und Planungen erforderlich.

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17.11.1990 – Gesamtmitgliederversammlung.
Durch den Vorsitzenden werden konkrete Zahlen zu den voraussichtlichen Baukosten genannt. Außerdem wird eine konkrete Bauplanung und ein Bauablaufplan vorgestellt. Im Mittelpunkt der Aktivitäten stehen die Vergabe der Tiefbau-, Straßenbau – und Entwässerungsleistungen. Es müssen außerdem Nachverhandlungen mit der Firma BUT Erfurt und Kesting zur Lieferung der restlichen knapp 200 Garagen erfolgen.
Es wird eine neue Satzung beschlossen, welche den Bestimmungen des BGB entspricht und für den Zeitraum der Bautätigkeiten bis zur Fertigstellung des Garagenkomplexes Gültigkeit hat. Eine Arbeitsgruppe bereitet für die Zeit nach der Fertigstellung eine neue Satzung vor.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Sicherung der Liquidität der Gemeinschaft, da bereits fast 100 Mitglieder ausgetreten sind. Vom Vorsitzenden wird vorgeschlagen, entgegen anderer Vorschläge, den Komplex unbedingt vollständig in seinem geplanten Umfang zu errichten. Notfalls müssen die verbleibenden Mitglieder vorerst mehrere Garagen kaufen. Die Akquisition muss unbedingt forciert werden, da zukünftig ein Bedarf vorhanden sein wird, wenn die Garagenanlage vollständig errichtet ist und ein gewisses Restrisiko nicht mehr besteht.
Ziel in Bezug auf die Bauwerkserrichtung ist es, möglichst viele Arbeiten in Eigenleistung zu erbringen. Dazu gehören als große Komplexe Bauwerksabdichtung und –isolier-arbeiten, Estricheinbringung in die BUT-Garagen, Elektroinstallationen, Schlosser-, Dachdecker- und Klempnerarbeiten, Einbau von Treppen ins Gelände, Gestaltung der Freiflächen und Außenanlagen etc.
Die Planung und Koordinierung der verschiedenen Arbeitskomplexe, insbesondere der Arbeit der Fremdfirmen, nimmt der Vorstand respektive Vorsitzende persönlich wahr.
Am Ende der dreistündigen Versammlung verspricht der Vorsitzende den derzeitigen und zukünftigen Mitgliedern, alles daran zu setzen, dass im Spätsommer 1991, noch vor dem Winterhalbjahr, alle Mitglieder ihre Garagen beziehen können.

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In der Zeit von September 1990 bis 1991 werden im wesentlichen alle Arbeiten wie geplant durchgeführt. Neben den üblichen Problemen bei Baumaßnahmen dieses Umfanges kommen die Bauarbeiten zügig voran. Von den Mitgliedern wird der Stand der Arbeiten kritisch beobachtet und hinterfragt. Die Finanzierung der Arbeiten wird wie vorgeschlagen durchgeführt. Die Mitglieder zahlen vorerst mehr ein, als jede einzelne Garage kostet.
Damit wird die Finanzierung der noch nicht verkauften Garagen (schwankend zwischen 50 und 100 Stück) abgesichert. Als vorteilhaft und sehr viel Kosten sparend wirkt sich die Entscheidung aus, vor der Währungsunion Material in Größenordnungen aus Restbeständen zu Billigpreisen aufzukaufen und einzulagern. Dies betrifft das gesamte Verbundpflaster, Steinzeugrohre, Abdecksteine, Dachpappe, Elektromaterial (hier mit bestimmten Einschränkungen), Zement, Dachrinnen etc. Die Mitglieder zeigen ein sehr großes Engagement bei der Erbringung der Eigenleistungen. Gute Unterstützung erhalten wir auch vom Garten – und Friedhofsamt des Magistrats bei der Bereitstellung von Sträuchern, Kleingehölzen und Arbeitsgeräten zur Kultivierung der Außenanlagen.
  • 18.09.91 Gebrauchsabnahme durch das Bauordnungsamt bestätigt mit Prüfbescheid vom 01.11.1991
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21.09.1991 Gesamtmitgliederversammlung – Übergabe der Garagen
Dies ist ein großer Tag für alle Vereinsmitglieder. Die Arbeit hat sich gelohnt, jeder kann, nachdem er sich für einen Bauabschnitt entschieden hat, im Losverfahren eine Garage ziehen. Nach der Versammlung werden die Garagen mit Schlüssel und allen Eigentumsunterlagen vor Ort übergeben.
Die neue, endgültige Satzung wird beschlossen und tritt in Kraft.
Der alte Vorstand beendet seine Arbeit. Ein neuer Vorstand bestehend aus 5 Mitgliedern wird gewählt. Neuer und alter Vorsitzender bleibt Herr Mario Hammerschmidt.
Der endgültige Preis für eine Garage wird festgelegt. Weiterhin wird beschlossen, dass im Laufe der nächsten sechs Monate jedes Mitglied 1.000,- DM zurücküberwiesen bekommt, da inzwischen fast alle Garagen verkauft sind und die Vorfinanzierung neutralisiert wird.
Die nächste Mitgliederversammlung wird für Juni 1992 geplant, alle Restarbeiten werden beendet und die Abschlussrechnungen liegen vor.

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13.06.1992 Gesamtmitgliederversammlung
Der Vorstand legt Rechenschaft über die Arbeit des letzten Jahres ab und erläutert den Finanzbericht zur Abschlussrechnung für die gesamte Baumaßnahme. Beides wird von der Mitgliederversammlung einstimmig bestätigt. Der Vorstand wird um ein Mitglied, das bereits vorher in den Vorstand kooptiert wurde und von der Mitgliederversammlung für die nächsten zwei Jahre bestätigt wird, verstärkt. Dem Vorschlag des Vorsitzenden, im September ein Garagenfest aus Anlass der Übergabe der Garagen zu organisieren, wird einstimmig zugestimmt. Dies ist die Geburtsstunde unseres jährlich im September stattfindenden Garagenfestes, dessen 10. Auflage wir heute gemeinsam feiern.

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1992 bis 2001
In einem Zweijahreszyklus werden regelmäßig Neuwahlen des Vorstandes und der Revisionskommission durchgeführt, wo gleichfalls vor der Mitgliederversammlung Rechenschaft über die geleistete Arbeit abgelegt wird.

In den vergangenen Jahren wurden mit viel Engagement und Initiative laufende Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten bzw. Investitionsmaßnahmen in Eigeninitiative durchgeführt. Ich möchte hier an solche Projekte erinnern wie

  • Verrohrung der Dachentwässerung
  • Umzäunung der Garagenanlage
  • Aufstellung von Streugutbehältern
  • Farbgebung der BUT–Garagen
  • Dacheindeckung mit modernen, langlebigen Werkstoffen
  • Aufbau einer Montagebühne
  • Umfangreicher Treppen- und Wegebau
  • Außenbeleuchtung und Beschilderung
  • Einrichtung einer universellen Werkstatt,

um nur die wichtigsten zu nennen.

Nicht vergessen möchte ich bei der Aufzählung die umfangreichen Arbeiten und Projekte im Bereich der Begrünung und Außenanlagengestaltung, von welchen sich alle Mitglieder und Gäste unserer Gemeinschaft zu jeder Jahreszeit überzeugen können.